SafeSense® 3 gibt Aufschluss

Aktuell betreut laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung eine Pflegefachkraft bis zu 13 Pflegebedürftige. Der Fachkräftemangel führt nicht nur dazu, dass der Alltag der Arbeitenden fast untragbar ist. Auch auf die Bedürfnisse der Senioren kann nicht im Detail geachtet werden. Seit 2014 forscht wissner-bosserhoff daher an einem digitalen Pflegeassistenten, den der Bettenhersteller 2020 erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Sein Name: SafeSense® 3.

In Echtzeit Bewegung überwachen

Der neue Pflege-Assistent scheint auf den ersten Blick nichts anderes als eine dünne Betteinlage zu sein. Dabei steckt so viel mehr dahinter. SafeSense® 3 – bestehend aus einer Sensor-Matte und einer Signalleitung – liefert den Pflegekräften automatisiert aufbereitete Gesundheitsdaten. Somit optimiert die Neuheit das Informations- und Zeitmanagement in der Pflege. Und entlastet damit die Pflegekräfte.

Auf dem Smartphone, Tablet oder PC behalten Pflegende durch das Sensor-Pad rund um die Uhr alle Bewohner im Blick. Dabei kann jedes beliebige Endgerät für die Überwachung genutzt werden, da SafeSense® 3 mit allen gängigen Betriebssystemen kompatibel ist. Unter anderem zeigt der digitale Pflegeassistent den Bewegungsstatus des Pflegebedürftigen im Bett an. Er gibt etwa Informationen über mangelnde Bewegung, Unruhe in der Nacht oder zeigt, ob ein Bett aktuell belegt ist. So können Probleme wie Schlafstörungen, Schmerzen oder Stress frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zusätzlich können Pflegekräfte durch das ganztätige Bewegungsprofil einsehen, wann Bettlägerige umgelagert werden sollten. Dieses effektive Lagerungsmanagement ist eine große Erleichterung für den pflegerischen Alltag und gleichzeitig ein innovatives Tool im Kampf gegen schmerzhafte Druckstellen.

Druckgeschwüren vorbeugen

Dekubitus ist ein Krankheitsbild, das vor allem immobile Menschen betrifft. Durch die mangelnde Bewegung kommt es zu schmerzhaften Druckstellen an den Körperteilen, die das Eigengewicht im Liegen tragen – meist an den Fußgelenken, Schultern oder der Hüfte. Zusätzliche Faktoren, wie Feuchtigkeit und schlechte Hautpflege, machen Senioren anfällig für die Krankheit. SafeSense® 3 hilft, Dekubitus vorzubeugen: Der digitale Pflegeassistent zeigt im Bewegungsprofil, wann es Zeit für die Umlagerung und wann die Feuchtigkeit im Bett erhöht ist.

Rund acht Mal am Tag lagern Pflegende im Schnitt bettlägerige Senioren um. Das dauert jedes Mal knapp acht Minuten. Nur das Umlagern zur Prävention von Dekubitus kostet also enorm viel Zeit, die Pflegekräfte durch den Notstand einfach nicht haben. SafeSense® 3 hilft, wertvolle Minuten im Pflegealltag zu sparen. Auf dem Pflege-Monitor erfasst das System, wann eine Umlagerung wirklich von Nöten ist.

Eine weitere Funktion der Innovation: Der Feuchtigkeitsassistent, der Nässe im Bett frühzeitig erkennt. Denn das ist keine Seltenheit. Rund 75 Prozent aller Bewohner in Pflegeheimen leiden unter Inkontinenz. Die kleinen Unfälle können Pflegende bisher nur bei manueller Kontrolle wahrnehmen. Dann hat aber oft schon die Haut unter der Nässe gelitten. SafeSense® 3 liefert die Informationen hingegen digital und ermöglicht schnelles Handeln.

Stürze rechtzeitig bemerken

Das intelligente Pflegebett zeigt außerdem die gesamte Bettbelegung im Überblick. Das heißt, dass Pflegende auf dem Smartphone, Tablet oder PC einsehen können, ob ein Bewohner im Bett liegt oder nicht. Bewohnerindividuell kann eingestellt werden, ob der SafeSense® 3 eine Bed-Exit-Meldung – also ein Signal beim Bettverlassen – still oder per Rufanlage übermitteln soll. So können Pflegekräfte vor allem bei immobilen Bewohnern, die das Bett nicht alleine verlassen können, rechtzeitig Stürze bemerken. Durch die schnelle Reaktion bei Stürzen lassen sich schwerwiegende Folgen vorbeugen.

„Wir haben uns für SafeSense® 3 entschieden, weil die Sicherheit unserer Bewohner bei uns höchste Priorität genießt“, äußert sich Eike Jonker, Geschäftsführer der Vechtetal Pflege GmbH, zum sturzpräventiven Vorteil des digitalen Pflegeassistenten. Ein schöner Nebeneffekt: Pflegekräfte können ihre Kontrollgänge effektiv priorisieren. Das erleichtert den Dienst vor allem in der Nacht und am Wochenende.

Ein Blick in die Zukunft

Der SafeSense® 3 ist ein wichtiger Fortschritt in Richtung Fachkräfteentlastung. Doch die neuen Funktionen zum Bewegungs- und Bed-Exit-Monitoring sind wissner-bosserhoff noch nicht genug. Geplant sind weitere Funktionen zur Entlastung der Pflege.

So soll die Sensor-Matte zusätzlich Vitaldaten der Bewohner erfassen. Pflegende können so in Echtzeitübertragung die Atem- und Herzfrequenz der Bewohner sicher und zuverlässig einsehen. So entfällt zum Beispiel das tägliche Blutdruckmessen und durch die vermehrte Einsicht in die Werte lassen sich medizinische Warnsignale frühzeitig erkennen.

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