Gesunder Schlaf für Senioren

Mit diesen Tipps finden Pflegebedürftige zu erholsamen Schlaf

Ältere Menschen haben andere Schlafgewohnheiten. Viele wachen nachts auf, sind früh am Morgen bereits aktiv. Sie gehen früher zu Bett oder halten Mittags-Schlaf. Das ist kein Problem und die meisten Pflegenden können Rücksicht auf die Bedürfnisse der Senioren nehmen. Wichtig ist es aber, dass insgesamt genug und erholsam geschlafen wird. Mit diesen Tipps gelingt der gesunde Schlaf:

Krankheiten ausschließen

Demenzerkrankte und Senioren sind nachts häufig aktiv. Grund dafür sind beispielsweise Schmerzen, Medikamente oder ein gestörter Tag-/Nachtrhythmus. Grund können aber auch Erkrankungen der Schilddrüse oder des Herzens sein. Wenn die nächtliche Unruhe plötzlich auftritt, sollten Erkrankungen wie diese zunächst ausgeschlossen oder behandelt werden.

Medikamente prüfen

Auch Medizin kann dafür sorgen, dass Unruhezustände auftreten. Beispielsweise beeinflussen Tabletten, die den Serotoninspiegel ausbalancieren sollen, häufig auch das Schlafverhalten. Gleiches gilt für bestimmte Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die für nächtliche Unruhe sorgen können. Überprüfen Sie daher gemeinsam mit dem Arzt den Medikamentenplan. Häufig reicht es, bestimmte Mittel zu einer anderen Tageszeit einzunehmen.

Raumtemperatur

Wenn es zu warm oder zu kalt im Schlafzimmer ist, ist ein schlechter Nachtschlaf vorprogrammiert. Die Wohlfühl-Temperatur ist individuell sehr unterschiedlich und reicht von 16 bis 20 Grad. Viele Ältere frieren gern und brauchen es etwas wärmer. Wer viel schwitzt, tendiert vielleicht zu einer Temperatur unter 16 Grad. Eine Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent ist ideal.

Licht beeinflusst die innere Uhr

Wer abends bei voller Beleuchtung liest oder Zähne putzt, stört den biologischen Rhythmus. Auch helle Bildschirme gilt es vor dem Zubettgehen zu vermeiden. Besser sind Lichtquellen, die man dimmen kann. Im Schlafzimmer sollte generell keine helle Beleuchtung herrschen. Bei Demenzerkrankten ist ein kleines Nachtlicht aber sinnvoll, um Stürze und Ängste zu vermeiden.

Außerdem: Wer morgens und tagsüber ausreichend Tageslicht tankt, unterstützt die Tag-/Nacht-Orientierung des Körpers. Auch eine Lichttherapie kann an dunklen Tagen Abhilfe schaffen.

Bett und Matratze prüfen

Passt die Matratze zu den Liegegewohnheiten des Senioren?, Ist das Pflegebett den Bedürfnissen und körperlichen Fähigkeiten angemessen?, Welche Art von Bett und Matratze ist der Rentner bisher gewöhnt gewesen? – Prüfen Sie anhand dieser Fragen, ob Bett und Matratze der Grund für schlechten Schlaf sein können.

Schlafbekleidung

Weite, atmungsaktive Kleidung ist das Richtige für einen angenehmen Nachtschlaf. Der Schlafanzug sollte außerdem einfach an- und auszuziehen sein. Bevorzugen Sie den Gummibund gegenüber Knöpfen und Schleifen. Prüfen Sie, was der Pflegebedürftige in seinem bisherigen Leben bevorzugt hat: Nachthemden, Einteiler oder die klassische Hose + Oberteil – Kombination. Lassen Sie den Senioren selbst die Farben auswählen, achten Sie allerdings auf eher ruhige Muster.

Rituale und Raumgestaltung

Gewohntes beruhigt. Wer jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett geht, vorher noch ein paar Seiten liest, die Hände mit Lavendelcreme eincremt und bestimmte Tätigkeiten jeden Abend wiederholt, pflegt Rituale und „kommt runter“. Neben einer ruhigen Raumgestaltung sollte das Zimmer auch Elemente und Gegenstände aufweisen, die der Gepflegte bereits über einen längeren Zeitraum kennt.

Toilettengang, Abendessen und Trinkgewohnheiten

Alkohol hilft (allen Volksweisheiten zum Trotz) nicht, um besser durchzuschlafen. Überhaupt sollte nach 17 Uhr am Abend nicht mehr schwer gegessen und nach 20 Uhr nicht mehr viel getrunken werden. Vor dem Zubettgehen empfiehlt sich ein Toilettengang.

Schlafmittel

Schlafmittel, auch die pflanzlichen, bringen oft Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten mit sich. Ihre Einnahme sollte vermieden oder mit dem Arzt abgesprochen werden. Auch stehen zahlreiche chemische Einschlafhilfen in dem Verdacht, abhängig zu machen.

Mehr Infos im DGSM-Schlafratgeber

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