Lichtsteuerung im Pflegezimmer

Licht hat Auswirkung auf die Stimmung und das Wohlbefinden, sowie den Schlaf-Wach-Rhythmus – und zwar in jedem Alter. Mit dem fortschreitenden Altern nimmt jedoch die Sehleistung ab. Darum ist es so wichtig, bei der Beleuchtung und Lichtsteuerung im Pflegezimmer genauer hinzuschauen, sich der Wirkung und Funktion des Lichtes bewusst zu sein. pflege-today.de zeigt, worauf es bei einer altersgerechten Beleuchtung im Pflegezimmer ankommt.

Alter und Erkrankungen führen zur veränderten Lichtwahrnehmung

Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Sehleistung des Auges. Dieser Prozess beginnt nicht erst im Seniorenalter. „Wenn Sie über 40 Jahre alt sind, werden Sie feststellen, dass es schwieriger wird, Objekte in der Nähe scharf zu sehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Linse im Inneren des Auges ihre Fähigkeit zur Formveränderung zu verlieren beginnt“, so der Augengesundheitsexperte All About Vision online. Ab ungefähr 60 Jahren benötigt man für dieselbe Sehleistung eine bis zu viermal so hohe Beleuchtungsintensität wie mit 20 Jahren. Nicht zu vergessen sind Augenerkrankungen, wie der grüne und graue Star, die zur zusätzlichen Unschärfe und Blendeempfindlichkeit führen. Schattenbildungen und Spiegelungen sind die Folge, die psychisch belastend sind und zu potenziell gefährlichen Wegverwirrungen führen.

Zusätzlich verändert sich die Wahrnehmung von Farben, vor allem in Bezug auf den blauen Bereich des Lichtes. Dieser wird nur noch eingeschränkt wahrgenommen und führt zu einer Störung des Tag-Nacht-Rhythmus. So kommt es zu Schlafstörungen und Trägheit.

Mit Licht Depressionen vorbeugen

Licht in seinen Variationen hat eine Reihe von Wirkungen auf Senioren – seien es positive wie negative. So wirkt es sich beispielsweise positiv auf die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden der älteren Leute aus. Insbesondere natürliches Tageslicht kann die Stimmung verbessern, die Energie erhöhen und Depressionssymptome verringern.

Die richtigen Lichtverhältnisse beeinflussen also die Lebensqualität im Pflegezimmer. Warmes Licht schafft ein angenehmes Klima, Bewohnende fühlen sich sicher und geborgen. Helles Licht aktiviert Senioren und führt zum gesteigerten Bewegungs-und Aktivitätendrang. So lässt sich durch Lichtintensität- und Farbe der Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren. Einmal hellem Licht am Morgen ausgesetzt, kann es Senioren helfen, den natürlichen Schlafrhythmus zu unterstützen und die Schlafqualität zu verbessern. Auf der anderen Seite kann eine übermäßige Aussetzung gegenüber hellem Licht am Abend den Schlaf stören.

Dank Licht kognitive Funktionen optimieren

Das richtige Licht kann auch die kognitiven Fähigkeiten optimieren. Studien – wie beispielsweise der Universität Erlangen-Nürnberg unter Petra Studer – haben gezeigt, dass insbesondere blauweißes Licht die kognitive Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration verbessert. Das übrigens nicht nur bei Senioren, sondern auch beim pflegenden Personal. Zusätzlich ist eine ausreichende, angemessene Beleuchtung entscheidend für die Sicherheit der Älteren. Gutes Licht verbessert das oft schlecht gewordene Sehvermögen, hilft Stürze vorzubeugen und fördert die Unabhängigkeit der Senioren.

Verschiedene Lampen im Pflegezimmer anbringen

Das Bewohnerzimmer in Senioreneinrichtungen muss verschiedenen Anforderungen gerecht werden, da es sowohl als Wohnraum dient als auch als Arbeitsplatz für das Pflegepersonal. Die Bewohner wünschen sich eine gemütliche Umgebung und benötigen Beleuchtung für die Orientierung, zum Lesen, zum Fernsehen oder zur Betonung bestimmter Bereiche.

Dabei sollte die Raumbeleuchtung ausreichend hell und vor allem blendfrei sein, damit die Bewohner alle Hindernisse und Möbel klar erkennen können. Es eignet sich eine mittlere Beleuchtungsstärke von 200 bis 300 Lux. Das Licht sollte über große Flächen abgegeben werden, sodass es im Idealfall von oben und von vorne auf die Netzhaut trifft.

Die Leseleuchte sollte vom Nutzer anpassbar sein – sei es hinsichtlich der Beleuchtungsstärke oder der Lichtrichtung. Dabei ist auf eine einfache Handhabung zu achten, sodass Senioren das Licht ohne umfangreiches technisches Verständnis bedienen können. Eine mittlere Beleuchtungsstärke von 500 Lux auf der Lesefläche eignet sich ideal. Die Leseleuchte lymera von wissner-bosserhoff erfüllt diese Anforderungen.

Für die Orientierung in der Nacht sollten Zusatzleuchten im Fußbereich oder Bewegungsmelder angebracht sein. Damit diese nicht zu Blendungen oder Schatten führen, wird empfohlen, die Beleuchtung innerhalb von 15 bis 30 Sekunden auf das gewünschte Niveau zu erhöhen. Auch mattierte Oberflächen können Blendungen vorbeugen.

Schlaf-Wach-Rhythmus mit Licht beeinflussen

Die Farbtemperatur der Lampen sollte an den Tagesverlauf angepasst sein. Das bedeutet: Am Morgen wird eine Farbtemperatur zwischen 4.500 und 5.500 Kelvin eingestellt, die dem Tageslichtweiß ähnelt. Dieses enthält die biologisch wirksamen blauen Anteile des Lichts, die die Bewohner aktivieren und ihr Wohlbefinden tagsüber steigern können. Am Abend kann warmes, gedimmtes Licht mit einer Farbtemperatur zwischen 2.700 und 3.300 Kelvin verwendet werden. „Warmes Licht steigert die Produktion des Schlafhormons Melatonin“, so Rudolf Ring, Lichtplanungsexperte und Inhaber der Firma „Click Licht“. Perfekt also, um den menschlichen Körper auf die Nacht vorzubereiten und eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Es ist wichtig zu beachten, dass individuelle Bedürfnisse und Gesundheitszustände von Senioren variieren. Daher sollten Unterscheide berücksichtigt werden, wenn es um die Anpassung von Lichtverhältnissen geht. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Arzt oder Experten auf dem Gebiet der Geriatrie oder Lichttherapie zu konsultieren, um eine optimale Lösung zu finden

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