5 Gewohnheiten, die den Alltag in der Pflege verbessern

45 Prozent unserer täglichen Handlungen sind Gewohnheiten: vom Zähneputzen bis hin zum Schuhe binden. Nicht alle Gewohnheiten sind bewusst, aber jede ist antrainiert. Und das können Pflegekräfte zu ihrem Vorteil nutzen. Wir haben fünf Gewohnheiten zusammengestellt, die dabei helfen, in der Arbeit besser durchzustarten:

1.) Die Zwei-Minuten-Regel

Die Zwei-Minuten-Regel steht unter dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“. Sie stammt von US-Autor David Allen, einem Experten für Selbstmanagement. Der genaue Wortlaut:

„Alles, was Sie innerhalb von zwei Minuten oder weniger schaffen können, erledigen Sie sofort.“

Es mag simpel klingen, doch wie oft legen wir im Alltag ein Blatt zur Seite, oder schieben Aufgaben grundlos vor uns her? Statt ständig daran zu denken, welche Kleinigkeiten noch zu erledigen sind, wirkt diese Regel dem Wirrwarr im Kopf entgegen. Indem Dinge, die nicht länger als zwei Minuten Zeit beanspruchen, gleich erledigt werden, lässt sich Zeit und Energie sparen. Dabei kann es sich darum handeln, Medikamenten für Bewohner vorzubereiten oder ein Dokument auszufüllen.

2.) Überblick behalten

In einer Studie der Baylor University wurde eine Verbindung zwischen To-Do Listen und Stress, sowie Schlafproblemen festgestellt. Dabei haben die Wissenschaftler beobachtet, dass Probanden, die vor dem Schlafengehen eine To-Do Liste für den nächsten Tag schreiben, schneller und mit weniger Stress einschliefen, als die Vergleichsgruppe (Diese hat über Erfolge der vorhergegangenen Tage geschrieben). Laut der Studie reicht es, sich fünf Minuten Zeit zu nehmen, um Ordnung für kommende Aufgaben zu schaffen.

Viele Fachkräfte in der Altenpflege setzen diese Erkenntnis um, indem sie zu Beginn einer Schicht einen Ablaufplan schreiben. Auch eine To-Do Liste für den kommenden Tag kann helfen, aufkeimenden Stress zur vermeiden.

3.) Wohlfühl-Faktor nicht vergessen

Durchschnittlich verbringt jeder Mensch ein Drittel seines Lebens bei der Arbeit. Daher ist eine Gewohnheit, die sich lohnt zu integrieren, folgende:

Pflegekräfte sollten sich zu Beginn jeder Woche zehn Minuten Zeit nehmen, um ihr Wohlbefinden bei der Arbeit aktiv zu verbessern. Dabei kann es sich um eine kleine Sache handeln, wie eine Pflanze für den Schreibtisch zu kaufen. Oder etwas Größeres, wie ein Gespräch mit der Stationsleitung über ein Problem, das einen schon länger stört. Die zehn Minuten können auch der Reflexion dienen. Etwa indem man sich fragt: „Was beeinflusst mein Wohlbefinden im Pflegeheim negativ?“ oder „Wie kann ich diesem Problem entgegenwirken?“ Wer diese zehn Minuten wöchentlich investiert, beeinflusst nach und nach den Arbeitsplatz und sein Umfeld zum Positiven.

4.) Pausen sind zum Abschalten da

Pausen sind dazu da, Energie und Ruhe zu tanken und zwischen der Arbeit durchzuatmen. Leider kommt es immer wieder zu Störungen, wenn die Pause etwa auf dem Wohnbereich verbracht wird: Bewohner klingeln, Kollegen fragen nach etwas, ein Telefonat kommt rein etc. Wer dem vorbeugen will, sollte sich angewöhnen, in der Pause an die frische Luft zu gehen. Ein paar Minuten draußen können genauso erholsam sein wie ein kurzer Mittagsschlaf. Außerdem passt das Sprichwort „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Denn räumlich entfernt von der Arbeitsstelle lässt sich besser abschalten.

5.) Positive Einstellung fördern

70 Prozent unserer täglichen Gedanken sind flüchtig. Das erklärt Dr. Katharina Schmid, Ärztin und Autorin des Buches „Kopfsache gesund“. Gedanken gewinnen erst an Einfluss, wenn sie mit Gefühlen und Vorstellungen verknüpft sind, weil dann Hormone mit im Spiel sind. So können Gedanken sogar unsere Gesundheit beeinflussen. Positive Denkweisen zu Gewohnheiten zu machen, wirkt sich gesund auf Leib und Seele aus.

Fakt ist, unser Gehirn ist um 31 Prozent produktiver, wenn wir mit einer positiven Einstellung statt mit negativem Stress an eine Sache herangehen. Das zeigt Shawn Achor, der unter anderem als Glücksforscher und Autor bei Harvard Business Review arbeitet. Ähnlich wie im Fitnessstudio der Muskelaufbau, ist auch das positive Denken Trainingssache. Der Forscher empfiehlt mit kleinen Schritten anzufangen. Sein Rat auch für Pflegekräfte: sich jeden Tag zwei Minuten Zeit zu nehmen, um drei Dinge aufzuschreiben, für die man in der Arbeit dankbar ist.

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