Hilfsmittel in der Pflege

Laut des Verbands für Pflegehilfe werden fast zwei Millionen Menschen in Deutschland von Angehörigen zuhause gepflegt. Die andere Hälfte der insgesamt 4,1 Millionen Pflegebedürftigen betreuen professionelle Fachkräfte in knapp 15.000 Senioreneinrichtungen. Dabei ist der Alltag psychisch und physisch belastend. Welche Hilfsmittel Pflegebedürftigen und ihren Helfern die Pflege am Bett erleichtern, lesen Sie hier.

1. Lagerungsrollen- und Halbrollen

„Das Wundliegen eines Patienten ist in der pflegerisch-medizinischen Versorgung immer noch ein großes Problem“, heißt es im deutschen Dekubitus Pflege-Ratgeber. Für immobile Senioren können die offenen Wunden, die oft über Monate bleiben, extrem schmerzhaft und psychisch herausfordernd sein. Dabei sind sie durch ein trockenes Pflegebett und regelmäßige Umlagerung vermeidbar. Lagerungsrollen- oder Halbrollen können beim Prozess helfen. Durch das Unterschieben der an den Körper anpassbaren Rolle aus Baumwolle können Pflegende die druckbelasteten Körperstellen der Senioren entlasten. Die Rollen gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, sodass sie sich perfekt an Körperteile anpassen. Beispielsweise die stark Dekubitus-gefährdeten Fersen können durch halbe Lagerungsrollen oder spezielle Fersenschutzschläuche hochgelagert und komplett vom Körperdruck entlastet werden. Ganze Lagerungsrollen eignen sich hingegen besonders zum Hochlagern unter Nacken und Knie.

2. Notfallknöpfe

Selbstständigkeit bringt Lebensqualität. „Unabhängigkeit, Individualität und Mobilität spielen für die meisten Menschen bis ins hohe Alter eine wichtige Rolle“, so die Deutsche Seniorenliga e.V. Da bei bettlägerigen Senioren ein großer Teil ihrer Autonomie entfällt, ist es besonders wichtig, die Betroffenen anderweitig in ihrer Selbstbestimmung zu fördern. Ein wichtiges Tool dafür sind Notfallknöpfe. Sie ermöglichen, dass Bettlägerige auf sich alleine gestellt sind, bis sie wirklich Hilfe benötigen – maximale Freiheit und Sicherheit in einem. Denn kleine, alltägliche Aufgaben, wie das Haare kämmen, sind auch für immobile Personen noch selbstständig durchführbar. Sollte dem Betroffenen etwa die Haarbürste vom Bett fallen, kann durch den Alarmknopf die helfende Person informiert werden. Notfallknöpfe geben so das mögliche Maß an Eigenständigkeit. Währenddessen entlasten sie die Pflegenden, da sie nicht dauerhaft vor Ort oder im gleichen Raum sein müssen.

3. Umsetz- und Hebehilfen

Nicht jeder Pflegende hat die Kraft, seine Liebsten aus dem Bett zu heben. Selbst wenn: Auf Dauer wäre das physisch zu belastend – vor allem für den Rücken. Daher gibt es Umsetz- und Hebehilfen zur Erleichterung der Pflege im häuslichen und professionellen Bereich. „Der Transfer von bettlägerigen Personen erfordert viel Muskelkraft, sowie die richtigen sanften Handgriffe, damit die pflegebedürftige Person nicht verletzt wird“, sagt pflege.de. Unterstützen können beispielsweise Positionswechselhilfen, wie der Patientenlifter, die Senioren aus dem Bett in den Rollstuhl befördern. Oder Gleitmatten, die eine sanfte Umlagerung für den Körper des Pflegenden und des Pflegebedürftigen ermöglichen. Beliebt sind auch Patientenhebekissen. Das sind Luftmatratzen-ähnliche Rückenstützen, die unter der pflegebedürftigen Person per Knopfdruck aufgeblasen werden. So kommen Betroffene langsam, sicher und kräfteschonend ins Sitzen.

4. Passende Pflegebetten und digitale Helfer

Pflegebetten werden mit zunehmender Immobilität zum Dreh-und Angelpunkt für Senioren. Die Anforderungen an den „Point of Care“ sind klar: Funktionalität, Komfort und Sicherheit. „Viele Stürze bei alten Menschen ereignen sich rund ums Bett, oft mit Verletzungsfolge wie Oberschenkelhalsbruch, Armbruch oder Verletzungen im Gesicht. Die Wahl des richtigen Schlafmöbels kann viel dazu beitragen, solche Verletzungen zu vermeiden“, heißt es beim Institut für Sozialdienste. Pflegebettenhersteller wie wissner-bosserhoff haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, sturzsichere Betten für Senioren zu erstellen. So bietet etwa das sentida sc eine extra niedrige Bettposition von 23 Zentimetern, sodass Stürze aus dem Bett eher einem Herausgleiten gleichkommen. Zusätzliche Sicherheit bieten digitale Assistenzsysteme, wie SafeSense®3. Auf Tablet & Co. können Pflegende einsehen, wann Senioren im Bett liegen oder es verlassen. Durch einen Sensor unter der Matratze bemerkt das System außerdem Druckveränderungen. Die smarten Tools dienen also nicht nur dem frühzeitigen Erkennen von Stürzen. Sie liefern gleichzeitig ein Alarmsystem zum Umlagern und beugen damit Dekubitus vor.

5. Flexible Seitenelemente und weitere Aufstehhilfen

Seitenelemente am Pflegebett bieten zusätzlichen Schutz. „Sie sind eine sichere Aufstehhilfe – alleine oder mit Unterstützung – und gut greifbar“, wirbt wissner-bosserhoff für die SafeFree®-Seitensicherung auf seiner Website. Die Seitenelemente sind flexibel je nach Bedarf hinzufügbar und bieten so den optimalen Rundumschutz – vom Kopf bis zum Fuß. Für Senioren, die noch genügend Kraft in den Armen haben, eignen sich auch Aufrichthilfen zum selbstständigen Aufsitzen. So beispielsweise die Bettleiter, an der sich Pflegebedürftige autonom Sprosse für Sprosse in den Sitz ziehen können. Oder der klassische Trapezgriff, durch den sich Betroffene in die Aufrechtposition bringen.

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