Ein kritischer Aspekt bei der Prävention von nosokomialen Infektionen ist die Reinigung und Desinfektion von Oberflächen, insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Patienten den Großteil Ihres Krankenhausaufenthaltes im Bett verbringen. Wie konstruiert man ein Bett am besten, wenn es um die Vermeidung nosokomialer Infektionen geht? Nachfolgend beschreiben wir sechs Tipps, die dazu beitragen, Infektionsrisiken zu verringern.

1) Minimierung der Teileanzahl

Man sollte bei der Konstruktion eines Bettes einen einfachen Grundsatz beherzigen: Desto mehr Teile verwendet werden, desto mehr Raum bietet das Bett der kontaminiert werden kann. Daher versucht man die Teile des Bettes möglichst glatt zu halten und möglichst wenig Kleinteile oder Gelenke zu verwenden.

2) Einfache Reinigung

Da es nicht möglich ist, ein ganzes Bett aus einem einzigem Stück Material herzustellen, ist es notwendig, den Teilen, die besonders anfällig für mikrobiologische Verunreinigung sind, besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Seitenschienen und Kopfteil, zum Beispiel, sind Teile, die von Patienten und Pflegepersonal besonders häufig berührt werden, aber auch die Liegefläche wird regelmäßig, der Kontamination von Körperflüssigkeiten ausgesetzt. Daher ist es wichtig, dass der Zugang zu diesen Teilen möglichst einfach gehalten wird, damit diese möglichst einfach zu reinigen sind.

3) Kunststoffteile für leichtere Wartung

Eine minimale Anzahl von Teilen und eine einfache Wartung – Das sind zwei Anforderungen, die die Wahl der Materialien beeinflussen. Kunststoff wird in der Prävention von nosokomialen Infektionen dabei immer beliebter. Er ermöglicht die Konstruktion von Betten ohne unnötige Spalten und Fugen, und seine glatte Oberfläche ist besonders leicht zu reinigen. Kunststoff ist gegenüber Metall auch weniger anfällig für Kondensation, was wiederum die Vermehrung von Mikroorganismen reduziert.

4) Antibakterielle Beschichtung zum Schutz vor Infektionen

Darüber hinaus kann auf den Oberflächen eine spezielle antibakterielle Beschichtung aufgebracht werden. In der Regel verwendet man dabei Wirkstoffe auf ionischer Basis, die hochwirksam gegen Bakterien, Viren, Pilze und Algen sind. Für den Menschen unbedenklich, werden kontinuierlich Ionen gebildet, welche die Stoffwechselsysteme der schädlichen Mikroorganismen angreifen. Heute stellt dies eine der effektivsten Lösungen dar, um Infektionen und die Verbreitung von Keimen zu reduzieren.

5) Schutz der elektrischen Komponenten

Moderne Betten bieten eine Reihe von ausgefeilten Features, von denen die meisten elektronisch gesteuert werden. Bei jedem Dekontaminationsverfahren kommt das Bett mit Feuchtigkeit in Kontakt, die aber wiederum eine ernste Gefahr für die elektronischen Bauteile darstellen kann. Daher ist es wichtig, dass diese Komponenten mit speziellen Dichtungen geschützt werden. Dabei wird die Schutzwirkung vom sogenannten Ingress Protection (IP) Code angezeigt. Zur sicheren Reinigung, sollten die Teile ein Rating von mindestens IP-6 tragen.

6) Waschbare Betten

In Deutschland ist die automatische Bettenaufbereitung in Waschstraßen gängige Praxis. Der Vorteil dieser Methode ist eine sehr schnelle und gründliche Dekontamination. Allerdings erfordert dies speziell modifizierte Betten, die nicht nur aggressiven Desinfektionsmittel standhalten können, sondern auch sehr hohem Druck und hohen Temperaturen. Deshalb gibt es heute Betten in Versionen mit verstärkten, hitzebeständigen Abdeckungen und Dichtungen.

 

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