Automatische kinetische Therapie

Seit einigen Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler und Pflegespezialisten mit der kinetischen Therapie. Denn die negativen Auswirkungen längerfristiger Immobilität haben ihre Ursache vor allem durch die Gravitationswirkung auf den Blutkreislauf und die Atmung. Bei manchen schwerkranken Patienten treten zudem Probleme beim Fluss der Sekrete in den Atemwegen auf. Die Ereignisfolge, die zu einer Entzündung der unteren Atemwege oder einer Lungenentzündung führt, ist weitestgehend unerforscht. Bekannt allerdings ist, dass ein geringes Lungenvolumen zu einer vermehrten Bildung extravaskulären Lungenwassers und zur Ansammlung bronchopulmonärer Sekrete führen kann. Den derart entstehenden Vorstufen zur Lungenentzündung muss deshalb vorgebeugt werden.
Zu den bei immobilen Patienten auftretenden Problemen gehört auch, dass der Einsatz von Beatmungsgeräten zu Lungenentzündungen, Atelektasen, also kollabierenden Lungenabschnitten, die mit wenig oder gar keiner Luft gefüllt sind, und anderen Lungenerkrankungen führen kann. Hinzu kommt, dass die schlechte Durchblutung aufgrund der mangelnden Belüftung bakterielle Infektionen der Lungenabschnitte begünstigt. Betroffen sind in erster Linie Bettlägerige, die ihre Körperlage nicht selbstständig verändern können. All diese Symptome sind bekannt. In der herkömmlichen Pflege werden die Patienten deshalb in der Regel alle zwei Stunden gedreht, um die Lungenposition zu verändern. Durch die Veränderung der Lungenposition können die genannten Zustände verhindert werden, sofern die vorbeugende Positionierung des Patienten rechtzeitig geschieht.
Eine Veränderung der Lungenposition kann zur Optimierung der Blutsauerstoffwerte beitragen. Zusätzlich können geeignete Bedingungen zum Ausatmen und zur Drainage von Lungensekreten sichergestellt werden, welche vor Entzündungen im Lungenbereich schützen. Bei der Therapie und Prophylaxe schwerster respiratorischer Störungen wird der kinetischen Therapie unter Fachleuten eine zunehmend wichtiger werdende Bedeutung zugemessen.
Die kinetische Therapie definiert sich als Lagerungstherapie mit kontinuierlicher lateraler Rotation mit einem Winkel von 40 bis 60 Grad. Eine automatische laterale Schwenkung von Betten, wie dem multicare stellt die optimale Methode zur Prävention von Erkrankungen der Atemwege dar, die während der Behandlung auf einer Intensivstation entstehen können. Die beidseitige Einstellung der lateralen Schwenkung von bis zu 30 Grad erfordert keine körperliche Anstrengung seitens des Personals, da die Verstellbarkeit durch die elektrisch gesteuerte Funktion auf Basis der stabilen Säulenkonstruktion des Bettes gewährleistet wird. Verschiedene Studien belegen inzwischen, welche Wirkung die Bewegungstherapie bei Lungenbeschwerden zeigt.  Die Schlussfolgerung aus diesen Studien lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Die Bewegungstherapie hilft bei der Vorbeugung von durch das Beatmungsgerät bedingten Lungenentzündungen und Lobäratelektasen bei schwerkranken Patienten.
An die Pflege muss letztlich appelliert werden, die denkbaren Komplikationen der lateralen Schwenkung zu beachten. Es besteht die Gefahr der Dislokation der Zu- und Ableitungen. Gleichzeitig zu beachten ist auch die gewissenhafte Polsterung des Intensivbettes, da leicht Drucknekrosen an Kopf, Knien und Füßen entstehen können. Wichtig zu wissen ist auch, dass von einer Kontraindikation bei massiver Kreislaufinstabilität, erhöhtem Hirndruck und instabiler Wirbelsäule auszugehen ist. Kontraindikationen sind beispielsweise auch Thrombolyse oder starke Blutungen. Besondere Vorsicht ist außerdem bei Krankheitsbildern wie Thoraxwandinstabilität beispielsweise durch eine Rippenserienfraktur, Beckenringfraktur oder Peritonitis mit offener Bauchbehandlung geboten.

Bei Berücksichtigung der Vorbehalte stellt niemand mehr die Notwendigkeit der automatischen kinetischen Therapie infrage. Hinzu kommt, dass die technische Entwicklung derart ausgereift ist, dass Wirksamkeit und Komfort der kinetischen Therapie durch die laterale Schwenkung mit dem Intensivbett multicare durch Verwendung des automatischen Einstellmodus zusätzlich erhöht werden können. Das Programm zur individuellen Einstellung der lateralen Schwenkung wird über einen LCD-Touchscreen bedient. Die Sicherheit des Patienten bei der lateralen Schwenkung wird durch geteilte Seitensicherungen mit zuverlässigen Sensoren gewährleistet. Diese Sicherheitsfunktion verhindert, dass die laterale Schwenkung verwendet wird, solange die Seitensicherungen nicht angehoben wurden. Wer vor der Frage steht, eine Intensivstation neu auszustatten, dem bietet das hochentwickelte Intensivbett multicare von wissner-bosserhoff ausreichend Entscheidungshilfe.

 

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